Mamma-Ultraschall in der gynäkologischen Praxis
Frühzeitige Erkennung von Mammakarzinomen: Mammographie-Screening sowie Tastuntersuchung
Stand der Informationen:
- Mit dem Ziel, Mammakarzinome in einem möglichst frühen Stadium aufzuspüren und somit die Prognosen hinsichtlich der Genesung zu optimieren, wurde die durch das Gesetz vorgesehene Vorsorge zur Brustkrebs-Früherkennung etabliert.
- Innerhalb des Konzepts der Mammakarzinom-Frühdiagnostik stehen Frauen diverse Untersuchungsmethoden offen. Hierzu zählt beispielsweise die bekannte Mammographie. Ferner besteht für Frauen die Möglichkeit, sich in regelmäßigen Intervallen selbst zu palpieren (Selbstuntersuchung der Brust).
- Dieser nachfolgende Beitrag gewährt Interessierten Einblicke bezüglich der Optionen der frühzeitigen Brustkrebsdetektion, der Durchführung der einzelnen Diagnostiken sowie der assoziierten positiven Aspekte und potenziellen Kehrseiten.
Beachten Sie bitte: Online verfügbare Angaben vermögen Ihnen zwar eine erste Orientierung zu verschaffen, sind jedoch keinesfalls dazu gedacht, die persönliche Konsultation mit einem medizinischen Fachpersonal (Arzt oder Ärztin) zu substituieren.
Frühdiagnostik von Brustkrebs: Das Wesentliche auf einen Blick
Vorsorgeuntersuchungen auf Mammakarzinome im Bundesgebiet
Ultraschall: Nicht als gesetzliche Vorsorgeleistung anerkannt
Einige Mediziner offerieren im Rahmen der Vorsorge auf Mammakarzinome eine sonographische Untersuchung der Mamma. Hierbei handelt es sich um eine als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) deklarierte Maßnahme. Dies impliziert: Für Personen, die eine sonographische Mammografie als Screening wünschen, ist eine Selbstbeteiligung hinsichtlich der Kosten erforderlich.
Die Durchführung eines Mamma-Ultraschalls stellt ein ausgezeichnetes Verfahren zur Evaluierung des Brustgewebes dar - vor allem für jüngere Patientinnen sowie bei Frauen mit einer hohen Dichte des Brustdrüsengewebes. Allerdings konnte bisher nicht nachgewiesen werden, dass infolge turnusmäßiger sonographischer Kontrollen eine Reduktion der Mortalitätsrate bei Brustkrebs eintritt.
Weiterführende Informationen erhalten Sie auf dem Online-Portal des IGeL-Monitor hinsichtlich der Brustsonographie zur Krebsvorsorge.
Wissenswert: Im Falle eines verdächtigen Ergebnisses während der Tastpalpation oder der Mammographie-Untersuchung erfolgt dessen weitere Abklärung häufig mittels einer sonographischen Untersuchung. In einem solchen Fall tragen die gesetzlichen Krankenversicherungen die damit verbundenen Untersuchungsauslagen.
Vorteile und potenzielle Gefahren der Frühdiagnostik von Mammakarzinomen
Positive Aspekte und Kehrseiten der Palpationsuntersuchung
Nutzen der klinischen Palpation:
- Die Durchführung der Untersuchung erfolgt zügig, verursacht keinerlei Schmerzen und gestaltet sich unkompliziert in der Umsetzung.
- Mitunter kann sie unterstützend wirken, Mammakarzinome bereits in einem frühen Krankheitsstadium zu erfassen - insbesondere dann, wenn sich dieser unmittelbar unter der Hautoberfläche befindet.
Negative Aspekte der manuellen Untersuchung durch den Arzt:
- Gelegentlich manifestiert sich ein temporärer Verdacht auf ein Mammakarzinom, welcher sich nach weiterführenden Diagnostiken als unbegründet erweist - denn zahlreiche auffällige Befunde bei der Palpation sind letztlich nicht maligner Natur. Solch eine Situation kann jedoch überflüssige Diagnostik zur Folge haben und die involvierten Patientinnen stark beunruhigen.
- Häufig sind frühzeitige Mammakarzinome nicht palpierbar - folglich gewährt die manuelle Untersuchung durch medizinisches Personal keine definitive Gewissheit über die Absenz eines Mammakarzinoms.
- Falls Patientinnen bereits Brustoperationen durchlaufen haben oder Silikon-Brustimplantate besitzen, vermag dies die Palpation zu beeinträchtigen.
Essentiell zu bedenken: Bisher fehlt der Nachweis, dass turnusmäßige manuelle Untersuchungen durch Ärzte das Risiko eines letalen Ausgangs durch Mammakarzinom mindern. Denn sobald ein Mammakarzinom palpierbar ist, hat es oft bereits ein fortgeschritteneres Stadium erreicht und befindet sich somit nicht mehr in einem initialen Erkrankungsstadium.
Als einzige Untersuchungsmethode für die frühe Detektion von Mammakarzinomen erweist sich die Palpation daher als unzureichend. Expertengremien sprechen sich jedoch dennoch für deren Durchführung aus, da aus ihrer Perspektive die positiven Aspekte dominieren.
Chancen und Risiken der Mammographie-Vorsorge
Interessierten steht es frei, sich direkt bezüglich der Pro- und Kontra-Argumente des Mammographie-Screenings im Rahmen eines ärztlichen Beratungsgesprächs innerhalb der Screening-Einrichtung zu informieren.
Kontaktieren Sie uns bei Fragen!
Bestehen Ihrerseits noch Unklarheiten hinsichtlich der Vorteile und eventuellen Gefahren des Mammographie-Screenings? Unsere Expertinnen und Experten der Medizin sind Ihnen gerne unentgeltlich mit weiterführenden Auskünften behilflich:
Der Ablauf der Frühdiagnostik von Mammakarzinomen
Durchführung der Palpation
Die alljährliche manuelle Untersuchung für Frauen ab dem dreißigsten Lebensjahr wird von Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen vorgenommen. Die Terminvereinbarung hierfür obliegt Ihrer Eigenverantwortung.
Prozedere des Mammographie-Vorsorgeprogramms
Die Mammographie im Rahmen der frühzeitigen Detektion von Mammakarzinomen ist ausschließlich in dafür vorgesehenen spezialisierten Zentren innerhalb des Mammographie-Screening-Programms realisierbar. Demzufolge können Sie sich hierfür nicht an Ihre Gynäkologin oder Ihren Gynäkologen richten. Eine ärztliche Zuweisung für diese Vorsorgeuntersuchung ist hingegen nicht erforderlich.
Erforderliche Unterlagen für den Mammographie-Termin?
Es empfiehlt sich, Ihre Krankenversichertenkarte sowie Ihr schriftliches Einladungsschreiben mitzuführen - sofern Sie auf ein ärztliches Informationsgespräch verzichten möchten, zusätzlich den vollständig ausgefüllten Fragebogen sowie die unterschriebene Verzichtserklärung.
Verstärkte Frühdiagnostik im Falle eines erhöhten Risikos für Mammakarzinome
Prozedere der verstärkten Mammakarzinom-Frühdiagnostik
Im Hinblick auf die verstärkte Mammakarzinom-Frühdiagnostik ist es für Frauen primär ratsam, sich an das Deutsche Konsortium für Familiären Brust- und Eierstockkrebs zu wenden. Dieses Konsortium offeriert die verstärkte Vorsorge innerhalb seiner spezialisierten Einrichtungen. Wird bei einer Patientin eine Genmutation mit erhöhtem Brustkrebsrisiko diagnostiziert, erfolgt durch die lokalen Spezialisten eine unmittelbare Beratung bezüglich der intensivierten Vorsorgemaßnahmen.
Die präzise Ausgestaltung der verstärkten Mammakarzinom-Frühdiagnostik ist primär abhängig vom Lebensalter sowie dem individuellen Risiko für Brustkrebs.
Erstattung der Aufwendungen für die verstärkte Mammakarzinom-Vorsorge
Die Einrichtungen des Deutschen Konsortiums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs informieren über die Modalitäten der Kostenbeteiligung durch die jeweilige Krankenversicherung. Aufgrund bestehender Vertragsverhältnisse mit zahlreichen gesetzlichen Krankenversicherungen resultiert, dass diese die Auslagen für die verstärkte Mammakarzinom-Vorsorge in den genannten Zentren üblicherweise tragen.
Vorsorglich zu beachten: Selbst wenn eine Krankenversicherung keine vertragliche Bindung mit der Einrichtung unterhält, besteht die potentielle Möglichkeit, dass die Kosten innerhalb einer sogenannten "ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung" (ASV) getragen werden - welche eine koordinierte Versorgung und Therapie durch ein multidisziplinäres medizinisches Team in Arztpraxen und Kliniken darstellt.
Personen, die eine verstärkte Mammakarzinom-Frühdiagnostik außerhalb der vorgesehenen spezialisierten Einrichtungen in Anspruch nehmen möchten, sind angehalten, im Vorfeld zu klären, ob die Krankenversicherung die Aufwendungen hierfür erstattet. Ebenso ist für privat Krankenversicherte eine umgehende Rücksprache mit ihrem Versicherungsunternehmen ratsam, da die Bestimmungen des individuellen Vertrags maßgeblich sind.
Eigenuntersuchung der Brust zur Krebsvorsorge
Positive Aspekte und Herausforderungen der Eigenpalpation
Nutzen der Eigenuntersuchung der Mamma zur Krebsvorsorge:
- Diese Methode der Eigenkontrolle gestaltet sich unkompliziert sowie ist kostenfrei.
- Sie vermag dabei zu unterstützen, ein Bewusstsein für die eigene Brustanatomie zu entwickeln und Veränderungen des Brustgewebes gezielter zu identifizieren.
- Mitunter ist es möglich, dass Mammakarzinome mittels dieser Methode in einem initialen Stadium palpierbar werden - insbesondere dann, wenn sich dieser unmittelbar subkutan befindet.
Negative Aspekte der Eigenpalpation zur Mammakarzinom-Vorsorge:
- Häufig sind frühzeitige Mammakarzinome nicht mittels Palpation aufspürbar - Patientinnen sollten sich folglich nicht darauf verlassen, jeden vorhandenen Tumor tatsächlich zu palpieren.
- Patientinnen, welche ihre Brüste turnusmäßig selbst untersuchten, unterziehen sich häufiger überflüssigen Diagnostiken zur Abklärung von palpablen Befunden, die sich letztlich als benigne (gutartig) erweisen. Ein temporärer Verdacht auf ein Mammakarzinom vermag eine erhebliche psychische Belastung zu verursachen - selbst wenn dieser sich im Nachhinein nicht bestätigt.
Anleitung zur Durchführung der Eigenuntersuchung der Brust zur Mammakarzinom-Vorsorge
Wissenswertes
Die Einweisung in die Eigenpalpation durch medizinisches Fachpersonal bildet einen Bestandteil der gesetzlich verankerten Vorsorgemaßnahmen für Mammakarzinome.
Optimaler Zeitpunkt für die Eigenpalpation? Personen, die die Eigenuntersuchung vornehmen möchten, sind angehalten, den passenden Zeitpunkt hierfür sorgfältig zu selektieren:
- Postmenopause: Postmenopausale Frauen (ohne Menstruationszyklus) sollten sich stets zur identischen monatlichen Periode selbst untersuchen - beispielsweise am ersten Tag eines jeden Monats. Diese Vorgehensweise kann dazu beitragen, die Erinnerung an die Durchführung zu fördern und gewährleistet somit die Durchführung in regelmäßigen Intervallen.
- Prämenopause: Prämenopausale Frauen sollten die Eigenpalpation etwa eine Woche nach Beginn ihrer Monatsblutung vornehmen. Zu diesem Zeitpunkt ist es empfehlenswert, da das Mammagewebe weicher beschaffen ist und somit besser palpierbar ist. Für Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva ("Pille") wird nahegelegt, die Untersuchung zu Beginn einer neuen Blisterpackung durchzuführen.