Vitamin-B-Mangel: Mundwinkel
Ein Riboflavinmangel manifestiert sich typischerweise im Verbund mit einem Defizit an sonstigen B-Vitaminen infolge einer Ernährung mit geringem Vitamingehalt oder einer Resorptionsstörung.
Bei einem Riboflavinmangel zeigen sich schmerzhafte Einrisse in den Mundwinkeln und auf den Lippen, schuppige Bereiche auf dem Kopf sowie ein magentaroter Mund und eine magentarote Zunge.
Die Diagnose basiert auf Symptomen, Urintests und der Reaktion auf Riboflavinpräparate.
Hochdosierte Riboflavinpräparate, in der Regel geschluckt, können den Mangel beheben.
Das Vitamin Riboflavin (Vitamin B2) ist von entscheidender Bedeutung für die Verdauung (Metabolismus) von Kohlenhydraten (zur Energiegewinnung) und Aminosäuren (den Bausteinen, aus denen Proteine bestehen). Es trägt dazu bei, die Schleimhäute (zum Beispiel im Mund) gesund zu halten. Riboflavin ist nicht toxisch, daher kann man Riboflavin unbedenklich im Übermaß zu sich nehmen. Gute Riboflavin-Quellen sind beispielsweise Milch, Käse, Leber, Fleisch, Fisch, Eier und angereicherte Cerealien.
Ursachen für Riboflavinmangel
Ein Mangel an Riboflavin entsteht in der Regel durch:
Konsum von zu geringen Mengen an Fleisch sowie angereicherten Getreide- und Milchprodukten
Die folgenden Eigenschaften erhöhen das Risiko für einen Riboflavinmangel:
Symptome eines Riboflavinmangels
Ein Riboflavinmangel kann unterschiedliche Anzeichen auslösen. Meist sind die Betroffenen blass und haben schmerzhafte Risse in den Mundwinkeln und auf den Lippen. Mund und Zunge sind wund, die Zunge kann sich magentarot verfärben.
Rote, fettige, schuppige (seborrhoische) Flecken können rund um die Nase und im Bereich zwischen Nase und Lippen, an den Ohren und Augenlidern sowie im Genitalbereich auftreten.
Diagnose eines Riboflavinmangels
Körperliche Untersuchung
Urintests
Linderung der Symptome bei Einnahme von Riboflavinpräparaten
Mediziner können einen Riboflavinmangel bei Patienten mit charakteristischen Symptomen und einem Defizit an anderen B-Vitaminen vermuten. Die Diagnose eines Riboflavinmangels basiert auf den Symptomen und dem Nachweis einer allgemeinen Unterernährung.
Die Diagnose kann über die Ausscheidungsmenge von Riboflavin im Urin oder durch die Verabreichung von Riboflavinpräparaten bestätigt werden, die bei vorhandenem Mangel an Riboflavin die Symptome erleichtern.
Prävention und Behandlung eines Riboflavinmangels
Ergänzungspräparate mit Riboflavin oder Multivitamin
Gelegentlich wird Riboflavin als Injektion verabreicht
Zur Vorbeugung sollten Patienten, die sich einer Hämo- oder Peritonealdialyse unterziehen müssen oder unter einer Malabsorption leiden, Riboflavinpräparate oder einmal täglich ein Multivitaminpräparat einnehmen.
Menschen mit Riboflavinmangel erhalten hohe Dosen von Riboflavin, die sie oral so lange zu sich nehmen, bis sich die Symptome verbessert haben. Präparate mit weiteren B-Vitaminen werden zusätzlich konsumiert.
Manchmal wird Riboflavin intravenös oder als Injektion in einen Muskel, als ein Vitamin in einem Multivitaminpräparat, verabreicht.