Wörthsee-Wanderung mit Kindern
Erkundungstour im Fünf-Seen-Land: Die Wörthsee-Umrundung
Die Wanderung am Ufer des Wörthsees entlang eignet sich besonders gut für Familien mit Kindern, da sie eine einfache, aber dennoch abwechslungsreiche Tour mit vielen Gelegenheiten zum Baden darstellt. Am südöstlichen Ufer des Sees lassen sich zudem eindrucksvolle Sonnenuntergänge bestaunen.
Exzellente Wasserqualität im Wörthsee
Wie auch die anderen Gewässer im Fünf-Seen-Land entstand der Wörthsee nach dem Abschmelzen der Eiszeitgletscher vor circa 12.000 Jahren. Der Wörthsee misst eine Länge von fast 4 Kilometern, eine Breite von ungefähr 1,2 Kilometern und eine Tiefe von bis zu 34 Metern. Da kaum Bäche in den See münden, bleibt der Wörthsee weitgehend von landwirtschaftlichen Düngemitteln unberührt; die Wasserqualität des Wörthsees ist in der Region von höchster Güte.
Auf zur Birkenwiese
Die Rundwanderung um den Wörthsee startet am Steinebacher Bahnhof. Über eine Treppe passieren wir den Club »Buddha«, der früher als »Gifthütte« über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt war. Rechts an der Bäckerei, wo wir uns noch mit einer Stärkung eindecken können, führt ein schmaler Fußweg am Feuerwehrhaus vorbei hinunter zum Wörthsee. Dieser Ort wird Birkenwiese genannt, was an den herrlichen Birken leicht zu erkennen ist. Hier stoßen wir direkt auf die erste Bademöglichkeit am Wörthsee, die wegen des umfangreichen Kinderspielplatzes vor allem bei Familien sehr beliebt ist.
Entlang des Südostufers
Von der Birkenwiese aus wandern wir links auf dem Kiesweg am Ufer des Wörthsees entlang, wobei der Zugang zum See durch die Boots- und Badehütten größtenteils versperrt ist. Nach etwa 10 Minuten gehen wir links den Hang hinauf und oben gleich rechts auf der Nebenstraße parallel zum Ufer des Wörthsees weiter. Zwischen den Häusern hindurch genießt man einen wunderschönen Blick von oben auf den Wörthsee. Hinter den letzten Grundstücken erreichen wir ein Waldstück, das wir immer in Sichtweite des Ufers durchqueren. Auf dieser Seeseite des Wörthsees kann man die spektakulärsten Sonnenuntergänge erleben.
Zum Badebereich von Bachern
Am Ende des Waldstücks gelangen wir zur Landstraße, der wir auf dem separaten Fußweg folgen. Nach den Campingplätzen können wir wieder rechts die Straße verlassen; ein schmaler Pfad führt uns immer in Ufernähe rechts um die Südwestseite des Wörthsees herum. Direkt hinter der Schiffswerft mit Bootsverleih erreichen wir die Badewiese vom Adriagrill, wo wir links am Restaurant zur Straße hinaufgehen und rechts den asphaltierten Fußweg wählen. Nach ungefähr 300 Metern müssen wir ein kurzes Stück auf der Straße zurücklegen, können aber schon nach wenigen hundert Metern rechts auf die Wiese des Badegeländes Bachern abbiegen.
Das ausgedehnte Strandbad erfreut sich vor allem aufgrund seiner hölzernen Stege großer Beliebtheit. Diese reichen ein Stück weit in den Wörthsee hinein und verfügen am Ende über eine Treppe, über die man komfortabel ins Wasser gelangen kann. Am hinteren Ende der Badewiese führt ein Wurzelpfad direkt am Ufer des Wörthsees entlang. Kurze Zeit später erreichen wir über eine Nebenstraße Walchstadt. Wir folgen der Straße etwa 1 Kilometer durch den Ort bis zum Café Mutz. Wer möchte, kann hier rechts einen kleinen Abstecher zum See machen und einen Blick auf die Insel im Wörthsee werfen, die im Volksmund »Mausinsel« genannt wird.
Inmitten der Insel steht ein stattliches Gebäude aus dem Jahr 1772, das von den Bewohnern über einen schmalen Steg erreicht wird. Die Bezeichnung »Mausinsel« geht auf eine Legende zurück, die sich auf dem nahegelegenen Schloss Seefeld abgespielt haben soll, zu dessen Besitz der Wörthsee einst gehörte. Einer dieser Schlossherren soll die bei ihm unliebsamen Bettler in eine Scheune gesperrt und diese in Brand gesteckt haben. Spöttisch rief er den Sterbenden zu: »Hört ihr das Wimmern der Ratten und Mäuse?« Kurze Zeit später kamen ganze Scharen von Ratten und Mäusen auf das Schloss, und er floh voller Panik auf die Insel im Wörthsee. Doch auch dorthin verfolgten ihn die Tiere und ließen ihn erst dann in Ruhe, als er eine Stiftung für Bedürftige versprach.
Beim Café Mutz passieren wir einen kleinen Zufluss und biegen etwa 600 Meter weiter rechts auf einen geschotterten Weg ab, der auf den See zusteuert. Bereits nach fast 100 Metern biegen wir dann links auf einem Trampelpfad zum Wald ab. Dieser führt uns durch ein Moorbiotop, das im Frühsommer von unzähligen gelb blühenden Schlüsselblumen gesäumt ist. Im weiteren Verlauf folgen wir einer leicht befestigten Seitenstraße, bis es rechts auf einem Teerweg hinunter zur Badestelle »Rossschwemme« geht. Früher wurden hier die Pferde im Wörthsee getränkt und gewaschen.
Zurück nach Steinebach
Von der Rossschwemme aus geht es über die Anliegerstraßen des Ortsteils Walchstadt zurück in Richtung Steinebach. Oberhalb der Straße können wir noch einige der historischen Villen erblicken, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von bekannten Schauspielern, Künstlern, Sängern und wohlhabenden Münchner Unternehmern bewohnt wurden. Kurz vor Steinebach erreichen wir wieder den Uferweg, auf dem wir immer am See entlang, vorbei an diversen Restaurants und Badegelegenheiten, wieder zur Birkenwiese gelangen und dann links hinauf zurück zum Bahnhof wandern.