Brustschmerzen während des Zyklus
Der Begriff Mastodynie beschreibt ein Spannungsgefühl, Berührungsempfindlichkeit oder Schmerzen in einer oder beiden Brüsten, die sich monatlich an mindestens sieben Tagen bemerkbar machen.
Diese Unannehmlichkeiten können mannigfaltige Ursachen haben.
Häufig liegen zyklusgebundene Brustschmerzenin der zweiten Zyklushälfte vor. Sie stehen mit den ganz natürlichen hormonellen Veränderungen von Östrogenen und Gestagenen während des weiblichen Zyklus in Verbindung, wodurch es in der zweiten Zyklusphase zu vermehrter Flüssigkeitseinlagerung kommen kann. Auch das im Verlauf der zweiten Zyklusphase ansteigende Hormon Prolaktin aus der Hirnanhangsdrüse beeinflusst das Brustgewebe. Schließlich soll es die Drüsenzellen im Fall einer Schwangerschaft auf die Milchproduktion vorbereiten. Eine spezielle Sensibilität des Brustgewebes auf Prolaktin kann eventuell zyklische Brustschmerzen intensivieren.
Die Beschwerden lassen mit der einsetzenden Menstruation nach. Solche zyklusabhängigen Brustschmerzen treten oft im Rahmen eines prämenstruellen Syndromsauf. Sie werden weder als Erkrankung im engeren Sinne noch als Risikofaktor für Brustkrebs eingestuft. Durch Sport und Bewegungkönnen die Flüssigkeitseinlagerungen zügiger abgebaut werden. Ein gut sitzender BH, der die Brüste angemessen stützt, lindert die Beschwerden oftmals deutlich.
Die Beschwerden beginnen oftmals im dritten Lebensjahrzehnt. Nach den Wechseljahren treten sie dann nicht mehr auf.
Bewährt hat sich eine Stufentherapie, bei der nach dem Scheitern eines Schrittes der nächste eingeleitet wird:
- Die Einnahme von 25 g Leinsamen täglich über vier Zyklen (Leinsamen ist die vorzüglichste pflanzliche Quelle für Omega-3-Fettsäuren, welche zu den ungesättigten Fettsäuren zählen; sie reduzieren die Herstellung von Entzündungsbotenstoffen, sogenannten Prostaglandinen, und wirken somit der Entwicklung von Schmerz entgegen), z. B. Linusit Gold 500 g®
- 3,2 bis 4,8 mg Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) täglich über mindestens 3 Zyklen (greift regulierend in den Hormonhaushalt ein)
- 2x 500 mg Schwarzkümmel-Öl (Nigella sativa) pro Tag, z. B. Abtei Schwarzkümmelöl Plus Kapseln®, reich an ungesättigten Fettsäuren und kombiniert mit Vitamin E
- Schmerzlindernde Gele (z. B. Ibutop® Schmerzgel)
- Zyklische Gabe von Gestagenen
- Hormonelle Verhütungsmittel, wie beispielsweise der Vaginalring
Liegt eine Hyperprolaktinämie vor, kann durch die Verabreichung von Dopaminagonisten wie Bromocriptin, Lisurid oder Cabergolin über zwei bis sechs Monate eine Symptomlinderung erreicht werden. Therapielimitierend sind Nebeneffekte wie Schwindel und Kopfschmerzen.
Ebenso sind extramammäre Schmerzen bekannt. Hierzu zählen Veränderungen der Wirbelsäule (Interkostal- oder Zervikalneuralgien) oder der Rippen (Tietze-Syndrom) ebenso wie kardiologische oder rheumatische Erkrankungen.