Morbus Binswanger-Stadien
Was ist Demenz?
Die meisten Menschen haben schon einmal von Demenz gehört und kennen möglicherweise jemanden, der von dieser Erkrankung betroffen ist. Doch was genau verbirgt sich hinter Demenz? Das Wort Demenz stammt vom lateinischen und bedeutet sinngemäß „ohne Geist' oder „abgewandt vom Geist'. Es handelt sich um ein neurologisches Krankheitsbild, das sich vor allem durch den fortschreitenden Verlust kognitiver Fähigkeiten auszeichnet. Die Ursachen für eine Demenzerkrankung sind vielfältig und der Verlauf ist individuell unterschiedlich. Welche Demenzformen es gibt, wie sie sich unterscheiden, wie die verschiedenen Demenzstadien verlaufen und weitere wichtige Informationen zu dieser Erkrankung finden Sie hier. Die Frage „Was ist Demenz?' lässt sich nicht allein durch eine einfache Definition beantworten.
Beim Begriff Demenz können unterschiedliche Arten gemeint sein. Im Großen und Ganzen gibt es zwei Hauptformen: die primäre und die sekundäre Demenz. Die primäre Demenz wiederum lässt sich in neurodegenerative und vaskuläre Demenz unterteilen, die ihrerseits in weitere Unterkategorien aufgegliedert werden. Die sekundäre Form hingegen unterscheidet sich vor allem durch die unterschiedlichen Auslöser. Wie Sie sehen, sind Demenzerkrankungen deutlich komplexer, als häufig angenommen. Alle Demenzformen haben gemeinsam die Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit. Menschen mit Demenz verlieren im Laufe der Zeit ihre kognitiven Fähigkeiten, und auch körperliche Probleme können auftreten. Im Folgenden werden die verschiedenen Formen näher beleuchtet, um die Frage „Was ist Demenz?' umfassender zu beantworten.
Bei primärer Demenz liegen die Ursachen für die Erkrankung im Gehirn selbst. Äußere Einflüsse, andere Krankheiten oder Medikamente spielen hier keine Rolle. Es gibt sechs verschiedene Arten der primären Demenz, die entweder als neurodegenerativ oder vaskulär klassifiziert werden. Die Alzheimer-Krankheit gehört ebenfalls dazu. Die Frage „Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?' ist daher nicht zielführend, ebenso wenig wie „Was ist schlimmer - Alzheimer oder Demenz?', da die Alzheimer-Krankheit eine Form der Demenz ist. Dennoch bestehen zwischen den Formen bestimmte Unterschiede.
Bei einer neurodegenerativen Demenz sterben Nervenzellen im Gehirn allmählich ab. Man unterscheidet hier vier verschiedene Formen:
- Alzheimer-Demenz: Fast 50 Millionen Menschen weltweit leiden an der Alzheimer-Krankheit, was diese zur häufigsten Demenzform macht. Betroffene Personen werden immer vergesslicher, desorientiert und verwirrt. Meistens betrifft die Erkrankung Personen ab dem 70. Lebensjahr, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer.
- Frontotemporale Demenz: Obwohl der Begriff wahrscheinlich vielen bekannt ist, ist die genaue Bedeutung oft unklar. Bei dieser Art sterben vor allem Nervenzellen im Stirn- und Schläfenbereich ab. Häufig tritt sie bereits ab dem 50. oder 60. Lebensjahr auf und äußert sich in den frühen Stadien hauptsächlich durch Persönlichkeitsveränderungen. Betroffene können teilnahmslos wirken oder schnell gereizt reagieren. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.
- Lewy-Körperchen-Demenz: Diese Demenzform beginnt meist erst ab dem 65. Lebensjahr und ähnelt der Alzheimer-Demenz. Ein charakteristisches Merkmal ist das Auftreten von Halluzinationen, die oft sehr detailliert sind und von den Betroffenen als real wahrgenommen werden. Dies kann große Angst und Panik auslösen. Häufig werden Personen oder Tiere halluziniert. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen.
- Parkinson-Demenz: Diese Form umfasst die Demenzsymptome, die im Zusammenhang mit einer Parkinson-Erkrankung auftreten können. Im Vordergrund stehen in der Regel nicht Gedächtnisprobleme, sondern treten diese meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium auf. Etwa 30 bis 40 Prozent aller Parkinson-Patienten entwickeln im Laufe der Krankheit Symptome der Parkinson-Demenz. Männer sind im Allgemeinen häufiger von Parkinson betroffen als Frauen.
Was ist vaskuläre Demenz?
Vaskuläre Demenz ist eine neurologische Erkrankung, bei der die Nervenzellen durch eine gestörte Durchblutung des Gehirns geschädigt werden. Es gibt zwei Hauptformen:
- Multi-Infarkt-Demenz: Diese Demenzform entsteht durch mehrere Schlaganfälle. Die ersten Symptome können unmittelbar nach dem letzten Schlaganfall oder erst bis zu sechs Monate später auftreten. In manchen Fällen kann die Demenz auch schon nach einem einzigen Schlaganfall einsetzen. Männer sind hier häufiger betroffen als Frauen.
- Morbus Binswanger: Der Morbus Binswanger ist die häufigste Form der vaskulären Demenz. Sie entwickelt sich schleichend mit leichten Symptomen und schreitet schubweise fort. Im fortgeschrittenen Stadium sind Betroffene oft depressiv. Auch hier scheinen Männer häufiger als Frauen betroffen zu sein.
Eine allgemeingültige Definition für die sekundäre Demenz existiert nicht. Sie unterscheidet sich von primärer Demenz insofern, dass sie eine Folge einer anderen Grunderkrankung oder durch äußere Einflüsse hervorgerufen wird. Unterschiedliche Krankheiten oder Verhaltensweisen können zu einer verminderten Hirnleistung führen. Einige häufige Ursachen sind:
- Depressionen
- Alkoholismus
- Medikamentenmissbrauch
- Schilddrüsenerkrankungen
- Stoffwechselstörungen
- Herzinsuffizienz
- Mangelernährung
- Vergiftungen
In vielen Fällen sind die Grunderkrankungen behandelbar oder heilbar, wodurch sich die Demenzsymptome verbessern oder sogar verschwinden können. Eine frühzeitige Diagnose ist für den Therapieerfolg entscheidend.
Übrigens: Obwohl bei vielen Demenzformen Männer häufiger betroffen sind als Frauen, leiden etwa doppelt so viele Frauen an Demenz wie Männer. Dies liegt daran, dass Alzheimer, das etwa 65 % aller Demenzfälle ausmacht, deutlich häufiger bei Frauen auftritt. Forschungen vermuten eine Mutation des C3-Proteins als mögliche Ursache. Die deutliche Abnahme des Östrogenspiegels nach der Menopause könnte bei Frauen eine Rolle spielen.
Was ist leichte und mittelschwere Demenz? Die Demenzerkrankung wird in sieben Stadien eingeteilt, um diese Frage zu beantworten. Die Demenzstadien zeigen sich wie folgt:
- Stadium 1: In diesem Stadium zeigen Betroffene noch keine kognitiven Beeinträchtigungen. Die Krankheit ist meist noch nicht erkennbar.
- Stadium 2: Im zweiten Stadium nimmt die geistige Leistungsfähigkeit allmählich leicht ab. Betroffene werden vergesslicher, aber noch nicht in einem Ausmaß, das eindeutig auf Demenz schließen lässt.
- Stadium 3: Im dritten Stadium treten Symptome wie leichte Wortfindungsstörungen und Konzentrationsmängel auf. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, Dinge zu beschreiben, und können sich Namen und Zahlen schlechter merken. Auch depressive Verstimmungen sind typische Symptome. Häufig bemerken Betroffene oder ihr Umfeld in dieser Phase zum ersten Mal den Verdacht auf Demenz.
- Stadium 4: Im vierten Stadium wird die Krankheit deutlich erkennbar. Das Kurzzeitgedächtnis verschlechtert sich erheblich, komplexe Aufgaben können nicht mehr gelöst werden, und Erinnerungen an die Vergangenheit verblassen. Oft isolieren sich Betroffene sozial und benötigen zunehmend mehr Unterstützung.
- Stadium 5: Im fünften Stadium sind Betroffene fast ausschließlich auf fremde Hilfe angewiesen. Sie vergessen wichtige Informationen wie ihre Adresse und haben zunehmend Schwierigkeiten, Bekannte und Verwandte zu erkennen. Die örtliche Orientierung wird immer schlechter; Betroffene verirren sich beispielsweise beim Einkaufen.
- Stadium 6: Im sechsten Stadium benötigen Betroffene bei allen alltäglichen Tätigkeiten Unterstützung. Sie können sich nicht mehr allein anziehen oder waschen und haben fast alle Erinnerungen an ihre Vergangenheit verloren. In dieser Phase erkennen Betroffene höchstens noch nahe Verwandte und häufig gesehene Personen. Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Stimmungsschwankungen sind typisch. Auch die Kontrolle über Blase und Darm ist oft beeinträchtigt.
- Stadium 7: Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit können Betroffene sich nur noch durch einzelne Worte, Laute oder gar nicht mehr verständigen. Sie benötigen rund um die Uhr Pflege und können keine Aufgaben mehr selbstständig erledigen, einschließlich Essen und Trinken. Auch Schwierigkeiten beim Sitzen, Schlucken und Atmen können auftreten. Betroffene haben kaum noch Kontakt zur Außenwelt.
Betrachtet man die einzelnen Stadien, stellt sich vielen die Frage: Wie schnell verläuft Demenz und wie lange lebt man mit Demenz? Diese Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten, da der Verlauf individuell unterschiedlich ist. In der Regel schreitet die Krankheit innerhalb von drei bis zehn Jahren bis zum Stadium 7 voran. In manchen Fällen kann der Verlauf schneller sein, aber auch ein langsamerer Verlauf ist möglich. Die Lebenserwartung bei Demenz nach der Diagnose liegt im Durchschnitt zwischen eineinhalb und zwölf Jahren. Die großen Unterschiede in den Stadien verdeutlichen, dass es nicht einfach ist, Demenz zu beschreiben und zu verstehen.
Übrigens: Die 24-Stunden-Betreuung durch qualifizierte Kräfte auf der marta Plattform sorgt für eine konstante Betreuung. Die betroffene Person muss nicht in eine Einrichtung ziehen; die Betreuung findet im gewohnten Zuhause statt. Dies reduziert das Risiko von Unfällen, die durch eine ungewohnte Umgebung entstehen könnten. Bei marta finden Sie die passende Betreuung - unabhängig vom Demenzstadium.
Wenn man sich mit der Frage beschäftigt, was Demenz verursacht, stellt sich automatisch die Frage nach den Auslösern. Die Ursachen für Demenz sind vielfältig und noch nicht vollständig erforscht. Bei Alzheimer spielen verschiedene Veränderungen im Gehirn eine Rolle, wie Gehirnschrumpfung, Proteinablagerungen und ein Abbau von Acetylcholin. Genetische Faktoren können ebenfalls eine Rolle spielen, jedoch sind sie nach aktuellem Forschungsstand wahrscheinlich nicht sehr häufig. Auch schwere Kopfverletzungen können eine Ursache sein. Warum diese Faktoren Demenz auslösen, ist noch nicht vollständig geklärt. Es werden weiterhin nach weiteren Risikofaktoren geforscht.
Bei vaskulärer Demenz, die durch eine gestörte Durchblutung verursacht wird, sind Faktoren, die das Risiko für Gefäßerkrankungen erhöhen, die Hauptursachen. Dazu zählen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Herzerkrankungen, Bluthochdruck und Rauchen. Häufig ist es ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, das die Erkrankung auslöst.
Die Symptome einer Demenz sind vielfältig. Die Antwort auf die Frage „Was ist Demenz?' hängt daher wahrscheinlich von jedem Betroffenen ab. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Erinnerungslücken
- Wiederholungen
- Sprachschwierigkeiten
- Desorientierung
- Verlust der Zeitwahrnehmung
- eingeschränkte Urteilsfähigkeit
- Stimmungsänderungen
- Verhaltensänderungen (z. B. plötzliche Aggression)
- Lustlosigkeit
- Soziale Isolation
Bei sekundärer Demenz können die Symptome durch eine adäquate Behandlung und Therapie oft gelindert oder sogar beseitigt werden.
Wir haben die Frage nach Demenz soweit wie möglich geklärt. Natürlich möchte man das Fortschreiten der Krankheit so lange wie möglich verzögern. Demenzkranke fragen sich daher oft: „Was fördert Demenz?', um diese Faktoren zu vermeiden. Diabetes und Bluthochdruck können einen schnelleren Verlauf begünstigen. Auch Übergewicht, früheres Übergewicht, Nikotin, Depressionen, mangelnde geistige und körperliche Aktivität und sogar Feinstaub sind Risikofaktoren. Viele dieser Faktoren lassen sich nicht beeinflussen, aber es kann lohnend sein, auf das Rauchen zu verzichten, regelmäßig spazieren zu gehen und Aktivitäten wie Puzzles oder Brettspiele in den Alltag zu integrieren.
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Wir verstehen nun besser, was Demenz ist. Wie können wir ihr vorbeugen? Eine Demenz vollständig zu vermeiden ist leider nicht möglich. Auch Menschen mit einem gesunden Lebensstil und ohne Vorerkrankungen können Demenz entwickeln. Es ist jedoch förderlich, schädliche Gewohnheiten wie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zu vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und kognitive Übungen schaffen eine gute Grundlage für die Vorbeugung von Demenz und vielen anderen Erkrankungen. Eine Garantie für Gesundheit gibt es aber leider nicht.
Bei sekundärer Demenz ist es durch die richtige Behandlung teilweise möglich, die Symptome zu lindern oder sogar vollständig zu beseitigen. Die Behandlung hängt immer vom Auslöser ab und wird meist durch Medikamente in Abstimmung mit einem Arzt durchgeführt.
Bei primärer Demenz zielt die Behandlung darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung mithilfe von Medikamenten zu verlangsamen. Auch einige Symptome, wie Wahnvorstellungen, die oft Panik auslösen, können mit den richtigen Medikamenten möglicherweise kontrolliert werden. Die Vorgehensweise und die Medikation werden individuell mit einem Arzt abgestimmt, um die Lebensqualität der Betroffenen so gut wie möglich zu erhalten.