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Wann und wie T-Shirts am besten gewaschen werden

Bayern 1

Textilien für den Intimbereich reinigen bei 30 Grad Celsius

Selbst empfindliche Unterwäsche sowie Socken erzielen eine gute Sauberkeit bei 30 Grad Celsius, selbst wenn sie im Programm für Pflegeleichtwäsche oder Feinwäsche laufen: "Die meisten Krankheitserreger werden während des Waschvorgangs effektiv entfernt und mit dem Schmutz bei dieser niedrigen Temperatur einfach ausgeschwemmt", erklärt Marcus Gast vom Umweltbundesamt.

Es ist anzumerken, dass ein großer Teil der Mikroorganismen ohnehin vom menschlichen Körper selbst stammt, wie das Umweltbundesamt erläutert: "Die menschliche Haut, die von einer Vielzahl von Bakterien besiedelt ist, stellt eine wesentliche Quelle für die Verschmutzung von Textilien mit Mikroorganismen dar. Diese natürliche Hautflora, auch als physiologische Hautflora bekannt, führt jedoch keineswegs zu Krankheiten." Darüber hinaus stellen selbst die Mikroorganismen, die sich in Rückständen von menschlichen Ausscheidungen, Staub und allgemeinem Schmutz befinden, für gesunde Individuen keinerlei gesundheitliches Risiko dar.

Welches Reinigungsmittel zur Wäsche verwenden?

Demzufolge wird Unterwäsche bei 30 Grad Celsius tadellos sauber. Dies gilt auch dann, wenn gemäß dem Pflegeetikett für die Unterwäsche ausschließlich ein Colorwaschmittel eingesetzt werden darf, das für geringere Temperaturen konzipiert ist, anstelle eines Vollwaschmittels in Pulver- oder Tabform, welches Bleichmittel enthält.

Zur Information: Waschmittel für niedrige Temperaturen sind gekennzeichnet durch Hinweise wie "15° C", "20°C" oder "30°C" auf der Verpackung. Tatsächlich handelt es sich hierbei um die Mehrheit der im Handel erhältlichen Waschmittel. Diese beinhalten spezielle Enzyme, die bei tiefen Temperaturen wirken. Flüssigwaschmittel, selbst in der Vollwaschmittel-Variante, enthalten kein Bleichmittel, sondern lediglich optische Aufheller. Das Bleichmittel, welches in Vollwaschmitteln in Pulver- oder Tabform vorkommt, entfaltet seine volle Wirkung erst oberhalb von 30 Grad Celsius.
Hier gelangen Sie zu weiteren Informationen über die optimale Wahl des Waschmittels: Ob Flüssigwaschmittel oder Pulver - welches Waschmittel ist die beste Wahl?

Unterwäsche waschen bei 30 Grad: Ausnahmen und besondere Fälle

Sollte die Unterwäsche beispielsweise mit Blut verschmutzt sein oder von einem erkrankten Familienmitglied getragen worden sein, ist ein Waschgang bei 60 Grad Celsius unter Verwendung eines bleichmittelhaltigen Waschmittels empfehlenswert. Dies trifft ebenfalls auf stark verschmutzte Arbeitskleidung oder auf Textilien zu, die in Kontakt mit Tieren gekommen sind. Genauso ist dies angebracht, wenn im Haushalt Personen mit geschwächtem Immunsystem, Schwangere oder Säuglinge leben.

Küchenutensilien wie Schwämme, Spüllappen und Geschirrtücher gründlich bei 60 Grad reinigen

Es ist allgemein bekannt, dass Küchenhandtücher, Schwämme (Wann sollte ein Küchenschwamm ausgetauscht werden?) und Spüllappen als Brutstätten für Keime fungieren können, und der Grund dafür ist leicht nachvollziehbar: Die beständige Feuchtigkeit begünstigt das rasante Wachstum von Bakterien. Der US-amerikanische Forscher Charles P. Gerba hat im Jahr 2014 in einer Untersuchung die Keimbelastung von Küchentüchern analysiert. Er entdeckte Bakterien wie Escherichia Coli und Salmonellen in Küchentextilien - diese Krankheitserreger können Durchfallerkrankungen oder Harnwegsinfekte hervorrufen. Zu diesem Zweck sammelten er und sein Team ungefähr hundert Küchentücher aus diversen Privathaushalten in den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada.

Theoretisch ist eine Übertragung von Mikroben auf andere Wäscheteile denkbar, falls die Temperatur in der Waschmaschine trotz eines 60-Grad-Programms nicht vollständig erreicht wird. Daher ist es ratsam, Küchentextilien stets im Vollwaschgang und nicht im Sparprogramm zu reinigen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät hierzu: "Wer seine Spüllappen nicht regelmäßig durch neue ersetzen möchte, sollte diese daher mit einem bleichmittelhaltigen Vollwaschmittel im üblichen 60-Grad-Waschprogramm mitwaschen."

Selbst das Forum Waschen, das sich für eine umweltschonende und nachhaltige Wäschepflege einsetzt, spricht sich dafür aus, Handtücher, Waschlappen, Geschirr- und Spültücher sowie Schürzen prinzipiell bei 60 Grad Celsius mit einem Vollwaschmittel, das Bleichmittel enthält, zu waschen. Bei anderen Kleidungsstücken können jedoch geringere Temperaturen gewählt werden.

Oberhemden und T-Shirts bei 20 Grad Celsius waschen

Auch normal verschmutzte Bett- und Nachtwäsche sowie Socken werden bei niedrigen Temperaturen wieder sauber. Leicht verschmutzte Oberhemden, Blusen, T-Shirts, Hosen oder Tischwäsche lassen sich bei 30 Grad Celsius oder sogar noch niedrigeren Temperaturen reinigen. Sollten Hemden oder Blusen unangenehm riechen, ist es ratsam, die Waschtemperatur auf 40 Grad Celsius zu erhöhen.

Umweltfreundlich waschen und dabei Kosten sparen

Wer seine Wäsche bei moderateren Temperaturen wäscht, spart auf diese Weise sowohl Energie als auch Geld: Die Energiemenge, die für einen Waschgang bei 60 Grad Celsius benötigt wird, ist ausreichend für drei volle Trommeln Wäsche bei 30 Grad Celsius. Der Stromverbrauch reduziert sich signifikant, wenn die Temperatur lediglich um 10 Grad Celsius gesenkt wird.

"Eine Reduzierung des Stromverbrauchs um bis zu 45 Prozent wird beim Wechsel von 60 auf 40 Grad Celsius erreicht. Beim Waschen mit 30 Grad anstelle von 40 Grad Celsius lassen sich bis zu 40 Prozent einsparen."

Verbraucherzentrale Hamburg

Deutsche waschen ihre Wäsche bei kühleren Temperaturen

Eine Initiative, die im August 2022 gestartet wurde, um die durchschnittliche Waschtemperatur zu senken, hat bereits nach einem Jahr erfolgreich erste Ergebnisse erzielt, so der Think Tank CSCP: "Die durchschnittliche Waschtemperatur in Deutschland sank von 43,18 °C auf 41,95 °C", wurde im August 2023 vermeldet. Diese einfache Verhaltensänderung seitens der deutschen Haushalte birgt das Potenzial, die CO2-Emissionen um beachtliche 100.000 Tonnen zu minimieren. Für die Erhebung dieser Daten werden fortlaufend 1.000 Probanden befragt.

Waschmittelkonsum

Statistisch gesehen verwendet jeder Bundesbürger jährlich ungefähr acht Kilogramm Waschmittel, wie das Umweltbundesamt ermittelt hat. Waschmittel stellen eine erhebliche Belastung für die Umwelt dar, da es kein vollständig umweltfreundliches Waschmittel gibt. Selbst die Verwendung von Waschnüssen ist nicht ratsam. Bei jedem Waschvorgang fließen etwa 40 bis 50 Liter Trinkwasser durch unsere Waschmaschinen.

Wenn die Waschmaschine unangenehm riecht - einmal im Monat bei 60 Grad waschen

Alle, die ihre Kleidung primär bei niedrigen Temperaturen reinigen, sollten spätestens alle zwei Wochen oder nach jeweils fünf Waschgängen ein 60-Grad-Programm in Kombination mit einem Vollwaschmittel durchführen. Dies dient dazu, die Bildung eines Biofilms in der Waschmaschine zu verhindern, der sowohl die Wäsche als auch das Gerät unangenehm riechen lassen kann. Diese Maßnahme kann auch ergriffen werden, wenn die Waschmaschine bereits muffelt.

Wäschepflege im Waschsalon: Zunächst eine 60-Grad-Wäsche mit Vollwaschmittel

Personen, die Gemeinschaftswaschmaschinen oder Maschinen in Waschsalons nutzen, sollten stets mit einem Waschgang bei 60 Grad Celsius beginnen. Dabei ist die Verwendung eines bleichmittelhaltigen Vollwaschmittels unerlässlich.

Waschbare Textilien und weitere Gegenstände für die Waschmaschine

Mikroplastikfilter, Waschnüsse und Ähnliches - wie kann ich meine Wäsche umweltfreundlich pflegen? Diese Fragen werden in dieser Episode unseres Umwelt-Podcasts "Besser leben" ausführlich behandelt und können dort nachgehört werden:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/mikroplastikfilter-waschnuesse-und-co-wie-wasche-ich-umweltfreundlich/bayern-1/10869607/