Aufbau rückenmuskulatur mensch
Was ist die Rückenmuskulatur?
Die Rückenmuskulatur setzt sich aus zahlreichen Muskeln zusammen, die für die Stabilisierung der Wirbelsäule, die Bewegungskontrolle und eine aufrechte Körperhaltung verantwortlich sind.
Sie gliedert sich in die tieferliegende, sog. autochthone Muskulatur, welche direkt an der Wirbelsäule ansetzt und für Stabilität sorgt, sowie in die oberflächliche Muskulatur, die größere Bewegungen unterstützt.
Eine geschwächte oder verspannte Rückenmuskulatur kann zu Schmerzen und Haltungsproblemen führen.
Insbesondere bei Rückenschmerzen ist ein gezieltes Training der Muskulatur essentiell, um die Belastung der Wirbelsäule zu minimieren und Beschwerden langfristig entgegenzuwirken.
Die Rückenmuskulatur wird oft unterschätzt. Im Alltag unterliegt sie häufig unbeabsichtigten Belastungen, die Rückenschmerzen verursachen können.
Eine gezielt gestärkte Rückenmuskulatur ist entscheidend, um Beschwerden vorzubeugen oder bestehende Schmerzen zu lindern.
Unsere Frankfurter Experten von Lumedis, langjährige Spezialisten in der Orthopädie, bieten Ihnen umfassende Beratung, präzise Diagnostik und individuelle Therapien bei orthopädischen Problemen oder Erkrankungen.
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Dieser Beitrag wurde zuletzt von Axel Lust aktualisiert.
Axel Lust, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Wirbelsäulenspezialist bei Lumedis, hat sich auf die Behandlung verschiedener Wirbelsäulenerkrankungen ohne operative Eingriffe spezialisiert.
Gerne steht Ihnen unser Spezialist in seiner Sprechstunde für die Wirbelsäule zur Verfügung.
Anatomie der Rückenmuskulatur
- oberer Trapezmuskel (M. trapezius pars descendens)
- mittlerer Trapezmuskel (M. trapezius pars transversa)
- unterer Trapezmuskel (M. trapezius pars ascendens)
- kleiner rautenförmiger Muskel (Musculus rhomboideus minor)
- größerer rautenförmiger Muskel (Musculus rhomboideus major)
- Untergrätenmuskel (M. infraspinatus)
- Deltamuskel (m. deltoideus)
- Trizepsmuskel (M. triceps brachii)
- vorderer Sägemuskel / Boxermuskel (Musculus serratus anterior)
- breiter Rückenmuskel (M. latissimus dorsi)
Warum benötigt man eine leistungsfähige Rückenmuskulatur?
Eine starke Rückenmuskulatur ist für die Stabilität und Beweglichkeit der Wirbelsäule unverzichtbar.
Sie schützt den Rücken vor Schmerzen, unterstützt eine aufrechte Haltung und entlastet gleichzeitig Bandscheiben und Gelenke.
Im Alltag - beim Sitzen, Stehen, Heben oder Tragen - sorgt sie für eine ausgewogene Lastverteilung und beugt Überlastungen vor.
Eine kräftige Rückenmuskulatur senkt außerdem das Risiko für Schmerzen und chronische Probleme.
Auch sportliche Aktivitäten profitieren von einer starken Rückenmuskulatur, da sie die Kraftübertragung und Koordination verbessert.
Ein gezieltes Training trägt dazu bei, Fehlbelastungen zu vermeiden und die körperliche Fitness nachhaltig zu verbessern.
Warum ist die autochthone Rückenmuskulatur so wichtig?
Die tiefe, autochthone Rückenmuskulatur stabilisiert die Wirbelsäule unmittelbar und ist für eine gesunde Körperhaltung entscheidend.
Anders als die oberflächliche Muskulatur arbeitet sie unbewusst und entlastet dauerhaft Bandscheiben und Gelenke.
Eine schwache Muskulatur kann zu Rückenschmerzen, Haltungsschäden und Überbelastungen führen.
Bei Rückenschmerzen ist das gezielte Training der tiefen Muskelschichten unerlässlich, da es die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Wirbelsäule erhöht.
Ein gut trainierter tiefer Rücken beugt Beschwerden vor, unterstützt die natürliche Aufrichtung und senkt das Risiko für chronische Schmerzen.
Was versteht man unter Core-Training?
Core-Training ist ein gezieltes Training der tiefen Rumpfmuskulatur, insbesondere der Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskulatur.
Diese Muskeln stabilisieren die Wirbelsäule und entlasten Bandscheiben und Gelenke.
Für Menschen mit Rückenschmerzen ist ein starkes Core-System unerlässlich, da es die Haltung verbessert, Schmerzen lindert und die Lastenverteilung im Alltag optimiert.
Funktionelle Übungen stärken den Rumpf und optimieren das Zusammenspiel der Muskeln.
Regelmäßiges Core-Training kann helfen, Rückenschmerzen vorzubeugen, bestehende Beschwerden zu reduzieren, und die Beweglichkeit zu steigern.
Welche Übungen sind beim Aufbau der Rückenmuskulatur hilfreich?
Die geeigneten Übungen sollten von qualifizierten Fachleuten - Trainern, Therapeuten oder Ärzten - individuell empfohlen werden.
Allgemein gilt: Alle Übungen sollten langsam, kontrolliert und technisch fehlerfrei ausgeführt werden.
Kräftigungsübungen:
- Kreuzheben
- Rudern mit Kurzhanteln oder Widerstandsbändern
- Rückenstrecker am Gerät oder auf der Matte
- Superman-Übung
- Plank (Unterarmstütz)
- Seitstütz (Side Plank)
- Brücke (Beckenheben)
- Diagonal-Arm- und Beinheben im Vierfüßlerstand (Bird-Dog)
Übung: Diagonaler Vierfüßler
Faszienübungen:
- Faszienrolle für den oberen und unteren Rücken
- Faszienball für verspannte Bereiche (z. B. zwischen den Schulterblättern)
- Dynamische Rückenstreckung mit federnden Bewegungen
- Entspannungstechniken mit einem weichen Gymnastikball
- Kniestand mit Oberkörperrotation zur Faszienmobilisierung
Dehnübungen:
- Katzenbuckel-Pferderücken (Mobilisation der Wirbelsäule)
- Kobra-Dehnung (Rückenstreckung)
- Kinderstellung (Entlastung der Lendenwirbelsäule)
- Seitneigungen im Stehen oder Sitzen
- Dehnung der hinteren Oberschenkel (zur Entlastung des Rückens)
- Drehdehnungen für die Wirbelsäule
Regelmäßiges Training zeigt schnell positive Effekte, wie Schmerzlinderung und verbesserte Körperhaltung.
Effiziente Kräftigungsübungen für die Rückenmuskulatur?
Kreuzheben:
Diese Übung stärkt die gesamte Rückenmuskulatur, vor allem den unteren Rücken.
Eine Hantel wird mit geradem Rücken vom Boden angehoben und kontrolliert wieder abgesenkt.
Ruderübungen:
Ob mit Kurzhanteln, Widerstandsmaterial oder an Geräten - Rudern stärkt gezielt den oberen Rücken und fördert eine gesunde Körperhaltung.
Wichtig ist eine korrekte und kontrollierte Ausführung ohne Rundrücken.
Superman-Übung:
In Bauchlage Arme und Beine gleichzeitig anheben, um die tiefe Rückenmuskulatur zu aktivieren. Alternativ können Arme und Beine abwechselnd angehoben werden.
Plank-Variationen:
Der Unterarmstütz kräftigt den gesamten Rumpf, stabilisiert die Wirbelsäule und verbessert die Haltung.
Seitstützvarianten zielen zusätzlich auf die seitliche Rumpfmuskulatur ab und verstärken ihre Stabilität.
Brücke (Beckenheben):
Diese Übung aktiviert gezielt den unteren Rücken und das Gesäß, indem das Becken aus der Rückenlage kontrolliert angehoben wird.
Lumedis - Ihre konservativen Wirbelsäulenspezialisten in Frankfurt
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Die Wirbelsäulenspezialisten von Lumedis beraten Sie gerne umfassend mit langjähriger Erfahrung!
Oft helfen wir mit individuell angepassten Übungen.
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Dehnungsübungen
Gezielte Dehnübungen lösen Verspannungen, verbessern die Beweglichkeit der Wirbelsäule und helfen, Rückenschmerzen vorzubeugen.
- Katzenbuckel-Pferderücken: Im Vierfüßlerstand Rücken abwechselnd runden und in Hohlkreuz wölben.
- Kobra-Dehnung: In Bauchlage Oberkörper mit Armen anheben, Becken bleibt auf dem Boden.
- Kinderstellung: In Kniestellung Oberkörper nach vorne ablegen, Arme nach vorne strecken.
- Seitneigungen: Im Stehen oder Sitzen einen Arm über den Kopf führen und sanft zur Seite neigen.
- Drehdehnungen: In Rückenlage angewinkeltes Bein über das andere legen und Oberkörper zur anderen Seite drehen.
- Oberschenkelrückseite Dehnung: Im Stehen oder Sitzen Beine gestreckt halten und mit geradem Rücken nach vorne beugen.
Faszienlösung mit Blackroll
Die Faszienrolle (Blackroll) löst Verklebungen und Verspannungen in der Rückenmuskulatur, fördert die Durchblutung und die Beweglichkeit.
- Oberer Rücken: Rolle unter die Schulterblätter legen und langsam vor- und zurückrollen.
- Unterer Rücken: Rolle seitlich neben der Lendenwirbelsäule positionieren, um Druck auf die Wirbelsäule zu vermeiden.
- Seitlicher Rücken (Latissimus): In Seitenlage Rolle unter den Rumpf legen und entlang der Flanke bewegen.
- Punktuelle Lösung: Faszienball für gezielte Behandlung von Verspannungen (z.B. zwischen den Schulterblättern).
Trainingshäufigkeit und Regeneration
- Kräftigungsübungen: 2-3x pro Woche, Ruhetag zur Regeneration.
- Dehnübungen: Täglich oder 3x pro Woche, ideal nach dem Training oder langen Sitzphasen.
- Faszientraining: 2-3x pro Woche mit Blackroll/Faszienball.
- Regeneration: Mind. 1-2 Ruhetage/Woche für die Muskulatur.
Schmerzen bei den Übungen?
Bei Schmerzen während oder nach den Übungen sofort pausieren.
Mögliche Gründe: Falsche Technik, zu hohe Intensität oder bestehende muskuläre Probleme.
- Technik überprüfen: Korrekte Ausführung, keine ruckartigen Bewegungen.
- Intensität anpassen: Wiederholungen reduzieren oder leichtere Übungen wählen.
- Alternativen testen: Nicht jede Übung passt für jeden.
- Medizinische Beratung: Bei anhaltenden Schmerzen.
Welche Übungen vermeiden?
Nicht alle Übungen sind für jeden mit Rückenschmerzen geeignet.
Einige Bewegungen können die Beschwerden verstärken oder die Wirbelsäule überlasten.
Kräftigungsübungen - vermeiden:
- Falsches Kreuzheben: Erhöht Belastung der Lendenwirbelsäule.
- Sit-ups: Verstärkt Druck auf Lendenwirbelsäule.
- Beinheben aus Rückenlage: Belastet die Lendenwirbelsäule.
- Überstreckte Rückenstrecker: Kann Beschwerden verstärken.
Dehnübungen - vermeiden:
- Extreme Rückbeugungen: Kann die Lendenwirbelsäule überlasten.
- Vorwärtsbeugen mit durchgestreckten Beinen: Übt starken Zug auf den Rücken aus.
Faszientraining - vermeiden:
- Direkter Druck auf Lendenwirbelsäule: Vermeiden, besser seitliche Arbeit.
- Zu starker Druck mit der Blackroll: Kann gereizte Muskeln/Nerven weiter belasten.
Ergänzende Maßnahmen
Neben Übungen gibt es weitere effektive Maßnahmen für eine gesunde Rückenmuskulatur, Schmerzlinderung und allgemeine Rückenfitness.
- Bewegung im Alltag: Regelmäßiges Gehen, Radfahren usw. entlastet und fördert die Blutzirkulation.
- Wärmeapplikationen: Wärmepflaster, Bäder etc. lockern verspannte Muskeln.
- Manuelle Therapie: Massagen, Osteopathie zur Lösung von Verklebungen.
- Ergonomie: Ergonomische Sitzhaltung, Bürostuhl, Matratze.
- Entspannungstechniken: Yoga, Meditation.
- Aquafitness: Sanfte Belastung der Gelenke.
- Ärzte-Konsultation: Bei chronischen Beschwerden.
Eine Kombination aus Bewegung, Entspannung und Therapie wirkt langfristig positiv auf die Rückenhealth.
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Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert
Unsere Wirbelsäulenspezialisten
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