clifton-7b1.pages.dev

Akupunkturpunkte Ohr bei Migräne

Ohrakupunkturpunkte

Die Meridiane des Ohres wurden Mitte der 1950er Jahre durch den französischen Mediziner Paul Nogier aufgedeckt. Mit der Zeit ergänzte sich eine umfassende Ohrohr-Topografie mit zahlreichen Punkten. Wenn man nun den spezifischen Punkt für das sogenannte Migräne-Piercing am Ohr betrachtet, so liegt dort der sogenannte Nullpunkt. Dieser identische Punkt stellt eine essentielle Komponente in der aurikulären Akupunktur dar und dient oft dazu, die Effektivität anderer Lokalisationen zu potenzieren oder Zustände und Gebrechen zu stabilisieren. Nur wenige Millimeter oberhalb dieses Punktes ist beispielsweise die Reflexzone des Zwerchfells (Referenznummer 2) angesiedelt. Auf diversen im Internet verfügbaren Illustrationen weisen die Lokalisationen der Punkte oft erhebliche Unterschiede auf. Folglich gestaltet sich die eindeutige Identifikation der zu stimulierenden Bereiche in der Regel als schwierig. Einige Darstellungen deuten sogar auf Akupressurpunkte im Bereich des Ösophagus, des Dünndarms sowie des Kolons hin, was wahrscheinlich nicht die Intention der jeweiligen Piercing-Studios war. Ein weiterer Meridian neben dem Zwerchfell ist derjenige, der Linderung bei wetterbedingten Beschwerden verspricht. Dies könnte im weitesten Sinne erklären, weshalb ausgerechnet diese Stelle bei einigen Betroffenen die Migräne-Symptome reduziert. Eine solche Milderung wäre jedoch nur dann zu erwarten, wenn die Kopfschmerzen ausschließlich durch meteorologische Schwankungen ausgelöst werden.

Sollte der designated "Migräne"-Punkt nicht präzise identifiziert und behandelt werden, können unabsichtlich andere Meridiane aktiviert werden. Aus dieser Herangehensweise ergeben sich drei grundlegende Problematiken:

- Die Lokalisation des Nullpunktes ist für die Therapie von Migräne-Episoden ungeeignet.

- Die korrekten Therapiepunkte sollten mit Nadeln stimuliert, keinesfalls jedoch durchstochen werden.

- Komplikationen bei der Wundheilung sowie anschließende Narbenbildung machen einen Akupunkturpunkt am Ohr zumeist unwirksam. Dies stellt insbesondere bei beidseitigen Piercings eine signifikante Schwierigkeit dar.

Ist ein Piercing die Lösung?

Es wäre zweifellos zu einfach, wenn sich das Problem auf diese Weise lösen ließe. Migräne stellt jedoch eine ausgesprochen komplexe Pathologie dar, die von einer Vielzahl unterschiedlicher Einflussfaktoren abhängt. Selbst im Kontext von histamininduzierter Migräne ist es unwahrscheinlich, dass ein Ohr-Piercing eine nennenswerte Verbesserung bewirkt.

Ohr-Akupunktur als Lösungsansatz?

Die Durchführung der Akupunktur am Ohr ist mit deutlich geringeren unerwünschten Nebeneffekten verbunden. Des Weiteren können die nur wenige Millimeter großen Punkte mit hoher Präzision angesteuert werden. Zur Unterstützung der Akupunkturbehandlung besteht die Möglichkeit, im Nachgang sogenannte "Dauernadeln" zu applizieren. Diese verbleiben üblicherweise etwa sieben Tage im Ohr und hinterlassen keine Spuren.

Ein entsprechend qualifizierter Mediziner oder Heilpraktiker ist in der Lage, kritische Akupunkturpunkte zu identifizieren und gezielt zu behandeln. Vor der eigentlichen Intervention findet ein ausführliches Anamnesegespräch statt, um herauszufinden, ob die Migräne durch Fehlfunktionen des Kiefergelenks, hormonelle Dysbalancen, wechselnde Wetterbedingungen, eine beeinträchtigte Entgiftungsfunktion des Körpers oder auch durch Histamin ausgelöst wird. Nur auf Basis dieser Informationen kann eine fundierte Therapie eingeleitet werden.

Akupressur als sinnvolle Alternative?

Als eine moderate Alternative kann ein Akupressurpunkt des Dickdarmmeridians in Betracht gezogen werden. Diese Meridiane sind der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zuzurechnen. Der spezifische Punkt dieses Meridians wird kurz als Di4 bezeichnet.

Die Auffindung dieses Punktes gestaltet sich wie folgt:

- Bringen Sie den Daumen und den Zeigefinger nahe zusammen.

- Der besagte Punkt befindet sich am Ende der Hautfalte, die sich zwischen den beiden genannten Fingern bildet, oder auf dem höchsten Punkt des kleinen Hautkissens.