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Garnelen mit welchen fischen

Welche Fische vertragen sich mit Garnelen?

7. Dezember 2017 (10)

 

Ein beliebtes Thema in der Aquarienhaltung ist die Gestaltung eines Gemeinschaftsaquariums. Trotz der Anziehungskraft der farbenfrohen Zwerggarnelen, die meist den Bodengrund bewohnen, kann ein rein garnelenbesetztes Aquarium mitunter als wenig lebhaft empfunden werden. Daher sind Fische nötig, welche die oberen Regionen beleben und das freie Wasser nutzen.

Grundsätzlich gilt: Nicht rein pflanzenfressende Fische können gelegentlich Garnelen verzehren. Was ein Allesfresser unter den Zierfischen frisst, wird auch von anderen Fischen verzehrt. Je kleiner die Fischart, desto höher die Überlebenschancen der Zwerggarnelen. Stark räuberische und aktive Jäger, wie z. B. Grundeln, Messerfische, Arowanas, Barsche und Buntbarsche, sollten niemals mit Garnelen gehalten werden. Selbst kleine Arten dieser Fische können Garnelen jagen, beißen und töten.

Zwerggarnelen „kennen' oft ihre Mitbewohner aus den natürlichen Lebensräumen und verfügen über ein angeborenes Vermeidungsverhalten. Im Gemeinschaftsaquarium werden Garnelen sich zunächst verstecken.

Hierbei ist die Bereitstellung geeigneter Verstecke unerlässlich. Dichte, fein strukturierte Pflanzen bieten besonders dem Garnelennachwuchs im Gemeinschaftsaquarium sicheren Schutz vor Fressfeinden. Geeignet sind Moose und dichtwachsende Vordergrundpflanzen, wie z.B. das Kuba Zwergperlkraut oder die Brasilianische Graspflanze, deren feine Strukturen der Garnelen Deckung bieten.
Mit der Zeit, wenn die Garnelen merken, dass ihnen die Fische nicht schaden, werden sie sich zutraulicher zeigen und sich wieder zeigen. Jungtiere verstecken sich oft solange, bis sie eine Größe erreicht haben, die sie vor dem Verzehr schützt, bevor sie aus ihren Verstecken hervorkommen.

Sowohl Garnelen als auch Fische haben spezielle Wasserbedürfnisse (weich, leicht sauer oder alkalisch). Diese Bedürfnisse sollten exakt beachtet werden, um den Tieren ein langes und gesundes Leben zu ermöglichen.

Besonders bei der Fischhaltung ist die passende Aquariengröße entscheidend. Die österreichische Tierhalteverordnung schreibt eine Mindestgröße von 60 cm Kantenlänge (bzw. 54 Liter) vor. In Deutschland existiert kein derartiges Gesetz, allerdings empfiehlt ein 1998 vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft erstelltes Gutachten (Mindestanforderungen an die Haltung von Zierfischen (Süßwasser)) ebenfalls eine Mindestgröße von 54 Litern. Ausnahmen bestehen für Zuchtaquarien, Vorbereitungsaquarien, temporäre Haltung und Aquarien für besonders kleine Fische.

Nanoaquarien sind für die allgemeine Fischhaltung nicht zu empfehlen. Eine Ausnahme bildet der Siamesische Kampffisch (Betta splendens). Dieser territoriale Fisch wird stressfreier in Einzelhaltung gehalten. Besonders großflossige Varianten benötigen keine riesigen Aquarien und können in Cubes ab 20 Litern Platz finden. Manche Kampffische vertragen sich ausgezeichnet mit Garnelen, andere hingegen betrachten sie als willkommenen Snack. Die klassische Regel „Gefressen wird, was ins Maul passt' gilt gegebenenfalls ergänzt durch „… und was nicht passt, wird passend zurechtgebissen'. Eine gemeinsame Haltung von Betta splendens und Zwerggarnelen kann daher nur bedingt empfohlen werden, da es stark vom Charakter des Betta abhängt. Betta splendens bevorzugen aquatische Umgebungen mit reichlich Pflanzen und ruhen gerne auf großen Pflanzenblättern.

Die Vergesellschaftung von Garnelen und Salmlern ist ebenfalls bedingt empfehlenswert. Salmler (z. B. Blaue, Schwarze, Rote Neons, Neonsalmler, Kupfersalmler, Funkensalmler, Rotkopfsalmler, Rote von Rio) sind Allesfresser und teilweise räuberisch. Sie jagen Kleintiere. Wir empfehlen robuste und schnell vermehrende Garnelen (z.B. Malawa Garnele, Sulawesi Inlandsgarnele, Red Fire Garnele, Red Sakura Garnele, White Pearl Garnele) und eine dichte Bepflanzung mit Moosen und feinfiedrigem Laub. Kleinere Salmlerarten, die aufgrund ihrer Größe nicht gefressen werden, können mit einigen Arten von Garnelen vertragen werden (Amanogarnelen, Fächergarnelen).

Gleiches gilt für Lebendgebärende (Platys, Schwertträger, Mollys, Guppys, Endler Guppys). Diese sind, aufgrund ihrer Größe und Wasseransprüchen, nur mit bestimmten Zwerggarnelenarten (Neocaridina, Sulawesi Inlandsgarnelen, großen Amanogarnelen, Fächergarnelen) kompatibel.

Kleinere Lebendgebärende (Teddykärpfling, Zwergkärpfling), kleinere Eierlegende Zahnkarpfen (Normans Leuchtaugenfisch) und verwandte Kärpflinge (Reisfische) vertragen sich mit weniger vermehrungsfreudigen Garnelen (Tigergarnelen, Bienengarnelen). Bei größeren Kärpflingen und Hechtlingen benötigen Zwerggarnelen unbedingt Verstecke und dichte Pflanzen.

Zwerggarnelen vertragen sich gut mit kleinen Bärblingen (Moskito Zwergbärbling, Perlhuhnbärbling, Querstreifenbärbling, Zebrabärbling). Die Kompatibilität hängt von den Wasserwerten und der Temperatur ab. Robustere Garnelen vertragen sich auch mit etwas größeren Barben (Moosbarbe), sofern genügend Versteckmöglichkeiten im Aquarium vorhanden sind.

Algenfresser wie Ancistrus / Saugwelse, Otocinclus / Ohrgitterharnischwelse und Hexenwelse sind kompatibel mit den meisten Zwerggarnelenarten. Ebenso viele Panzerwelsarten, insbesondere Zwergpanzerwelse und kleinere Arten (Pandapanzerwels).

Garnelen aus dem Malili Seensystem (Matanosee, Mahalonasee, Towutisee, Masapisee und Montoasee) sowie dem Pososee sind aufgrund ihrer speziellen Bedürfnisse und Stressempfindlichkeit nicht mit Fischen zu halten. Ebenso gelten die neu gezüchteten Bienengarnelen wie Pintos, Boas und andere Varianten als stressempfindlich.

Tags:Zierfische, Aquarienfische, Zwerggarnelen, Gesellschaftsaquarium, Vergesellschaftung, Gesellschaftsbecken